10. und 13. Juni 2014: Dancing in Düppel, Alliierte in der Clayallee
Das Medienkompetenzzentrum (Meko) in Düppel ist Treffpunkt unseres Workshops im Bezirk Zehlendorf. Als Bildungsstätte für junge Menschen, die dort "den Umgang mit Massenmedien trainieren und sich durch die Erstellung medialer Inhalte mit dem nötigen Handwerkszeug vertraut machen können", bietet das Meko ideale Voraussetzungen für die Arbeit in dieser Woche. Die beginnt für die Schüler*innen mit einem Temperaturschock: 35 Grad Celsius und brütende Sahara-Hitze verlangsamen auch hier an der Peripherie den Rhythmus der Stadt. Trotzdem startet unsere Gruppe mit einem Bewegungsvideo zum Miteinander-Warm- und Locker-Werden ins Projekt. Die große Turnhalle direkt neben dem Meko bietet viele Möglichkeiten, sich "happy" vor der Kamera zu präsentieren.
Die Türen des Meko in der Lissabonallee 8 stehen Interessierten offen.
Emily dreht auf dem Einrad ihre Runden fürs Video.
Die Jungen widmen sich derweil ihrer Lieblingssportart.
Auch die Teamer, Lehrer und FSJler Moritz haben Spaß.
Tabea hat den Hula Hoop schon drauf. Die Anderen üben noch.
Henriette will nicht erkannt werden. ;-)
Zum Abschluss des Tages glotzt die Gruppe das produzierte Video.
Drei Tage später treffen sich die Mädchen und Jungen im AlliiertenMuseum in der Clayallee 135 zur gemeinsamen Spurensuche in der Geschichte ihres Bezirks. Inzwischen sind die hochsommerlichen Temperaturen einem bewölkten Himmel mit Regenschauern gewichen. Gut, dass sich die erste Station der Führung im Gebäude des ehemaligen Kinos Outpost Theater befindet. In dem im Auftrag der US-Armee erbauten und Anfang der 50er Jahre eröffneten Kino verbrachten viele amerikanische Soldaten mit ihren Familien ihre Freizeit. Das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude hatte damals 750 Plätze und galt als modernstes Filmtheater der amerikanischen Streitkräfte in Europa. Heute ist hier das Museum beheimatet, welches sich mit der Berliner Nachkriegsgeschichte und der Rolle vorwiegend der West-Alliierten beschäftigt. Ein wichtiger Teil der umfangreichen wie sehenswerten Ausstellung widmet sich der 11monatigen Luftbrücke 1948. Zu sehen und zu besichtigen ist u.a. ein original erhaltener Rosinenbomber, in welchem die Mädchen und Jungen interessiert Platz nehmen dürfen. Sie erfahren an diesem Tag viel Wissenswertes aus der Historie, machen Fotos und führen auch die ersten Interviews für ihre späteren Medienbeiträge.
1999 öffnete im AlliiertenMuseum der erste Ausstellungsteil.
Interessierte Jugendliche vorm Outpost Theater.
Das Haus steht seit 1995 unter Denkmalschutz.
Die Ausstellung beginnt mit dem Kriegsende 1945.
Ein bedeutender Teil der Exposition widmet sich der Luftbrücke 1948.
Die Amerikaner schickten u.a. Konserven und andere Güter...
...in sogenannten Care Paketen.
In "Rosinenbombern" wurde v.a. auch Kohle nach Berlin gebracht.
Die Jugendlichen dürfen in einer dieser Maschinen Platz nehmen.
16. bis 18. Juni 2014: Spurensuche im Gleisbett und am Wannsee
Heute starten endlich die einzelnen Arbeitsgruppen. Die Vor-Ort-Recherchen für die kommenden Tage werden vorbereitet, die Themen in den schreibenden Teams konkretisiert und ausgeformt. Dazu lernen die Mädchen und Jungen, die ab morgen als Reporter/innen in Zehlendorf unterwegs sein werden, wie eine Zeitung überhaupt entsteht, welche verschiedenen journalistischen Genres es gibt, wie sich diese unterscheiden und wie man erfolgreich ein Interview führt. In der Videogruppe dreht sich derweil alles um Bildgestaltung. Die Jugendlichen erfahren, was man bei der Kamera- und Gesprächsführung beachten muss. In den beiden eher journalistisch tätigen Teams werden dann die konkreten Fragestellungen für die Interviews vorbereitet. Dann kann´s auch schon in die freie Wildbahn gehen. ;-) Während dessen beginnen die Jungen in der Gruppe Kreatives Schreiben an ihren Texten zu werkeln. Die meisten wollen ihre Geschichten nicht alleine schreiben, sie sind in Zweier- und Dreier-Kleingruppen kreativ. Inspiration und notwendige Informationen finden sie bei einem weiteren, diesmal ungestörten Besuch im AlliiertenMuseum.
Die Jugendlichen lauschen der Einführung von Rudi in Kameratechnik.
Auch Bildgestaltung und Einstellungsgrößen werden besprochen.
Aktuelle Zeitungen werden von der Printgruppe analysiert.
Verschiedene journalistische Textformen sollen unterschieden werden.
Schwierige Übung: Ein Thema in verschiedenen Textgenres umsetzen.
Inka gibt den kreativen Schreibern Tipps für ihre Texte.
Jan und Philipp basteln an ihrer Story.
Gut vorbereitet starten dann die einzelnen Schüler bzw. Gruppen zu ihren Recherchen in den Bezirk. Die Videogruppe führen die Dreharbeiten u.a. zum Flughafen Tempelhof. Derweil sind Tabea und Emily bei strahlendem Sonnenschein zum Vort-Ort-Besuch im Strandbad Wannsee. Ihre Kollegen Anton und Björn vom Team Printjournalismus pirschen während dieser Zeit durch den Wald. Sie suchen die Strecke der "Stammbahn", die einst Zehlendorf und Potsdam verband. Nahe der Clauertstraße finden die beiden Nachwuchsreporter versteckt zwischen Bäumen und Hecken tatsächlich den alten Schienenstrang, der inzwischen völlig zugewuchert ist. Sie folgen den Gleisen in Richtung S-Bahnhof Zehlendorf und stoßen nach einigen hundert Metern auf einen verfallenden Bahnsteig. Das völlig verrostete Stationsschild lässt erahnen, dass es sich um den ehemaligen Bahnhof "Zehlendorf Süd" handelt. Nahe der Trasse treffen die Beiden Laura Winckelmann von der SPR-Kinderreitschule. Sie interviewen sie zu Planungen, nach denen die einstige "Stammbahn" eventuell reaktiviert werden soll. Danach geht´s zurück in Richtung Düppel. Auch an dem gleichnamigen Bahnhof, der völlig verrottet im Wald liegt, nagt inzwischen stark der Zahn der Zeit.
Tabea und Emily fotografieren im Strandbad Wannsee.
Derweil durchstreifen Anton und Björn den Wald.
Sie finden die Trasse der "Stammbahn" zwischen Bäumen versteckt.
Einige hundert Meter weiter verrottet ein alter Bahnsteig.
Das rostige Schild zeigt die Station "Zehlendorf Süd" an.
Als weiteres Reporterteam sind an diesen Tagen Luca, Alina und Henriette unterwegs zum Waldfriede Krankenhaus, wo sie sich mit Dr. Cornelia Strunz verabredet haben. Die Ärztin arbeitet seit September 2013 im neu eröffneten Desert Flower Center, wo sie Opfern weiblicher Genitalverstümmelung auf dem Weg zu einem besseren Leben hilft. Auch Oliver und Alex sind auf der Suche nach Informationen für ihr ausgewähltes Thema. Die beiden Schüler wollen etwas über den "Rosinenbomber" - die Hastings TG 503 - sowie den US-Piloten Gail Halvorsen schreiben, der einst für Kinder Süßigkeiten an kleinen Stoff-Fallschirmen aus seiner wackelnden Maschine warf. Also führt auch sie der Weg nochmals ins AlliiertenMuseum in die Clayallee, wo sie genaue Daten und Fakten anhand der unterschiedlichen Ausstellungsstücke sammeln, die später als Grundlage für die Beiträge der Jungen dienen werden. Ganz genau wird auch noch einmal das berühmte Flugzeug selbst in Augenschein genommen. Die bauchige Maschine könnte künftig wettergeschützt in einem Hanger auf dem Flughafen Tempelhof unterkommen, wohin das Museum wegen der besseren Ausstellungsbedingungen u.a. für Großobjekte gerne umziehen möchte.
Im Waldfriede Krankenhaus wurde das Desert Flower Center eröffnet.
Die Reporter sind auf dem richtigen Weg.
Alex will die Geschichte des "Schokoladenfliegers" erzählen.
Gail Halvorsen warf Süßigkeiten für Berliner Kinder aus dem Flugzeug.
Oliver widmet seine Zeit lieber dem bauchigen Luftbrückenflieger.
Die Hastings TG 503 ist eine imposante Maschine.
Auch die Flugpläne der alliierten Flugzeuge interessieren Oli.
19. / 20. Juni 2014: Interessante Themen, tolle Texte
Nachdem am Donnerstag alle mit Feuereifer an der Fertigstellung ihrer Medienprodukte gearbeitet haben, ist es dann am Freitagvormittag endlich soweit. Auch die Lehrerinnen der Wilma-Rudolph-Schule und die Mutter einer Schülerin sind zur großen Abschlusspräsentation der Projektergebnisse in das Medienkompetenzzentrum nach Düppel gekommen. Die Jugendlichen sind gespannt, was ihre Mitschüler/innen in den anderen Gruppen so "produziert" haben. Die Schüler stellen abwechselnd und unter großem Beifall des Publikums ihre interessanten Beiträge vor. Ein toller Abschluss einer tollen Projektwoche. :-)
Henriette, Alina und Luca berichten über das Desert Flower Center.
Kyriakos und Max haben sich eine Story über US-Piloten ausgedacht.
Die Videocrew produzierte eine Reportage über Alliierte in Zehlendorf.
Frau Ostrowski hat sich vom "Schokoflieger" inspirieren lassen...
...und eine Süßigkeit für jeden dabei. Allerdings ohne Fallschirm. ;-)